Samstag, 1. Dezember 2007

Heavenly Sword (PS3-Review)

Genre: Action-Adventure
Erhältlich: 18. September 2007 für PS3 (exklusiv)
USK-Einstufung: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG

Sony ist schon lustig: Was soll man von einem God of War Klon halten, der obendrein ursprünglich noch für die Vorgängerkonsole von Microsoft erscheinen sollte? Auch ich war nach den gemischten Reviews eher skeptisch, habe dann aber doch zugegriffen und kann sagen: God of War bleibt Referenz und dann kommt lange nichts... dann aber kommt Heavenly Sword und das soll schon was heißen...

Ein gutes Argument für den Kauf ist schon mal Nariko, die attraktive rothaarige Amazone, deren Clan sich gegen die finstereren Mächte Bohans zur Wehr zu setzen versucht. Im späteren, oder soll man sagen im früheren Spielverlauf wird man auch noch die merkwürdige Kai spielen können. Heavenly Sword setzt nämlich bei der Endschlacht an und erzählt die Geschehnisse bis hierhin rückblickend und natürlich alles was darüber hinausgeht. Nariko lässt sich mit ihrem himmlichen Schwert und Ketten in etwa so steuern wie der grimmige Kratos aus God of War, von ein paar Geschütz- und sehr leichten Rätseleinlagen unterbrochen. Mit Pfeil und Bogen dezimiert man mit Kai die Abschnitte, die dank intelligenter Sixaxis-Steuerung sehr intensiv ausfallen. Bei diesem Scharmützeln muss man nämlich mit Neigen des Controllers die Flugbahn der Pfeile beeinflussen, was an vielen Stellen enorme Präzision erfordert und eine echte Herausforderung darstellt. So müssen wir z.B. in einem Abschnitt Narikos schwer verwundeten Vater vor den angreifenden Feinden schützen, auch die Geschützabschnitte von Nariko setzen auf Sixaxis.

Neues bietet die Story nicht allerdings macht hier die Präsentation den Unterschied: Die Güte der Zwischensequenzen lässt mal eben schnell Blizzard und God of War Staub schmecken, so detailliert und prachtvoll ist das Geschehen und besonders die Charaktere dargestellt. Viele Zwischensequenzen lassen sich durch Quick-Time Events meistern (also das Drücken einer eingeblendeten Tastenfolge), das gabs in God of War auch schon zur Genüge. Allerdings haben die Entwickler hier teilweise ein bisschen übertrieben. Ansonsten stapft man mit Nariko durch die abgegrenzten Areale und Arenen und verkloppt in toll choreographierten Kämpfen die Widersacher, zu denen sich auch der ein oder andere fordernde Zwischengegner gesellt. Diese lassen sich nicht nur durch einfaches Button-Smashing gewinnen, sondern erfordern für viele Gegner verschiedene Angehensweisen. Sehr hilfreich ist übrigens die Tatsache, dass man gefallene Gegner und Gegenstände gegen die immer noch aktiven Feinde einsetzen kann, entweder per simplen Wurf oder wie oben beschrieben wieder mit der sehr guten Sixaxis-Steuerung.

Grafisch präsentiert sich Heavenly Sword imposant, allerdings nicht ganz frei von Mängeln. An einzelnen Stellen kommt es schon mal zu Rucklern und Tearing (Zeilenverschiebung), der Detailgrad ist hoch, kommt aber bei weitem nicht an die Qualität der Zwischensequenzen heran. Auch die Steuerung geht durch die God of War Erfahrung sehr leicht von der Hand, wirkt allerdings nicht ganz so kraftvoll wie im großen Vorbild, dafür allerdings sehr gut choreographiert. Der Sound spielt ebenfalls in der ersten Liga mit, leider wirken hier und da die deutschen Stimmen ein bisschen zu leise. Zu den ganz großen Negativpunkten gehören zweifelsohne die sehr kurze Spielzeit von gerade mal 6-7 Stunden, also nochmal ein ganzes Stück kürzer als God of War. Es fehlt auf Dauer die Abwechslung, viele Schlachten ziehen sich schon mal unnötig in die Länge, die Levels sind größtenteils schlauchartig oder Arenenartig aufgebaut und die Rätseleinlagen verdienen ihre Bezeichnung nicht.

Jedoch bleibt am Ende durch die beeindruckende (fast schon kinoreife) Präsentation und die Charaktere ein positives Fazit übrig: Für Freunde von Kratos durchaus zu empfehlen. Und wer sagt denn, dass dies das letzte Heavenly Sword war?!

Trailer:

Wertung: 7,9/10

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