Mittwoch, 15. Dezember 2010

Fracture (PS3-Review)


Genre: 3rd-Person-Shooter
Erschienen: 10. Oktober 2008 für PS3 und Xbox360
Alterseinstufung: USK ab 16

Ein mächtiger Videospielhersteller und Publisher, nämlich Lucas Arts, und eine für das Action-Genre bislang in der Form noch nicht spielbare Möglichkeit von Terraforming. Eigentlich gute Voraussetzungen für einen tollen Third-Person-Shooter, doch Fracture ging im Shooter-Allerlei ziemlich unter…

Trotz des unübersehbaren technischen Fortschritts ist die zukünftige Welt dem Untergang geweiht, die globale Klimaerwärmung nicht mehr aufzuhalten. Die daraus resultierenden Katastrophen konnte man allerdings mit einer Terraforming-Technologie durch Geländeverformung in erträglichen Grenzen halten, genauer gesagt wurden die Ost- und Westküste der USA gerettet, während die Mittelstaaten im Wasser versanken. Die Weltmacht wurde also in der Mitte geteilt und es herrscht seit jeher ein Konflikt zwischen den beiden Seiten: Die Pazifikaner aus dem Westen unter der Führung von General Sheridan nutzen die menschliche DNS für ihre Zwecke, vorzugsweise Genmutationen, während im Osten die Atlantische Allianz das Überleben der menschlichen Rasse durch Kybernetik sichern will. Der zweite amerikanische Bürgerkrieg bricht aus und mitten drin unsere Spielfigur, Jet Brody, ein Allianz-Soldat. So weit, so abgedreht präsentiert sich der auf dem Papier durchaus interessant lesende Ausgangskonflikt, der sich im Spiel aber als belanglos, emotionslos, zudem langweilig inszenierte, maue Geschichte ohne nennbare Höhepunkte mit einer sehr kurzen Spielzeit von etwa sechs Stunden entpuppt.


In einem hilfreichen Tutorial wird der Spieler bereits anfänglich mit den Besonderheiten des Terraformings vertraut gemacht. Mithilfe des Verformers wird nämlich das Gelände je nach Wunsch angehoben oder abgesenkt und bringt offensichtliche Vorteile im Spielverlauf. Entweder können Deckungen errichtet oder eben jene von den Feinden zerstört, schwer erreichbare Gebiete kinderleicht erklommen, Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Blöderweise verfügen auch die vorhersehbar agierenden Gegnerhorden über solche Möglichkeiten, wovon sie vor allen Dingen mit ihren Tektongranaten und den daraus entstehenden Schockwellen regen Gebrauch machen. Aber auch wir als Spielfigur haben ein reichhaltiges Arsenal an nützlichen Granaten. Das war es dann auch leider schon an nennenswerten Besonderheiten, die Fracture zu bieten hat, denn was sich im weiteren Spielverlauf bietet ist größtenteils unterdurchschnittliche Ballerkost von der Stange mit einem überschaubaren Waffenarsenal (etwa Maschinengewehre, Sniper, Raketenwerfer), dem es ein wenig am Bumms fehlt und Fahrzeugmissionen sieht man ja heutzutage in fast jedem Actionspiel in besserer Qualität. Da hilft es auch wenig, wenn das Feature des Terraforming mit durchschaubaren Rätseln der Marke „Brücke anheben um weiterzukommen“ etwas Abwechslung in den linearen Spielablauf hereinbringen will. Insgesamt wirken die Möglichkeiten bei den ersten Versuchen spaßig und interessant, bleiben aber weit hinter ihren Ambitionen zurück. Fracture verfügt wie so viele seine Genre-Kollegen ein sich automatisch wieder aufladbares Heilungssystem, das sich vorzugsweise in Deckungsposition wieder auflädt, durch das passive Vorgehen der feindlichen KI sollten hier keine Frustmomente aufkommen.


Auch technisch muss sich der Third-Person-Shooter beugen, alles wirkt zwar sehr plastisch aber die Gegnerhorden sehen zu generisch aus, Schauplätze sowie Gebäude eher detailarm, wie aus einem Baukasten erstellt. Dagegen wirkt die Musikuntermalung wie bei so vielen Spielen aus dem Hause Lucas Arts wieder einmal hervorragend, was die lahme Sprachausgabe etwas übertünchen will. Die Steuerung geht eigentlich locker flockig von der Hand, nur in hektischeren Gefechten mit größeren Gegnermassen fehlt es an Übersicht. Der einfallslose Mehrspielermodus hat nicht mehr zu bieten als Varianten von Deathmatch, Team-Deathmatch, Capture the Flag und Free for All.



Wertung: 5,9/10

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