Freitag, 9. Mai 2008

Chrome Specforce (PC-Review)





Erschienen: 20. Juni 2005 für PC
Genre: Ego-Shooter
Alterseinstufung: Freigegeben ab 16 Jahren gem. § 14 JuSchG

Die polnischen Entwickler von Techland landeten erstmals im Jahre 2003 mit dem Ego-Shooter Chrome einen Achtungserfolg. Danach gab es noch 2006 den imposanten Western-Shooter Call of Juarez, dazwischen aber noch Chrome Specforce, zuletzt als Heftvollversion quasi für lau.

Jeder, der Chrome gespielt hat, hat noch die etwas wirre Story im Hinterkopf: Bereits in der ersten Mission wird der Spielheld Logan von seinem langjährigen Weggefährten Pointer verraten. Chrome Specforce behandelt die Vorgeschichte, in der beide noch gemeinsam an der Front kämpfen. Das Spiel kam schon damals für schlappe 30 € in die Läden, sozusagen als allein lauffähiges Zusatzpaket für Chrome. Spielerisch bleibt alles beim Alten: Aus der Ego-Ansicht kämpfen wir mal im Team mit strunzdummen Kameraden an unserer Seite oder mal ganz allein durch weitläufige Außenareale. Diese sind grafisch noch immer recht sehenswert mit ihrer üppigen Vegetation und ordentlichen Sichtweite trotz des penetranten Grün- und Grautons. Ebenso gelungen ist der treibende Soundtrack. Das genaue Gegenteil bieten die langweiligen Innenlevels und Charaktergesichter, die schon im "Hauptprogramm" die Grafikwertung drastisch nach unten zogen. Weiteres Manko: Die Gegner treffen viel zu gut und sind nicht selten sehr schwer auszumachen, dazu noch größtenteils in den Innenlevels völlig unsinnig postiert.


Im Spielverlauf zeigen sich immer mehr Dinge, die auf ein schnell lieblos programmiertes Zusatzprogramm schließen lassen: Die Story, so wirr und unwichtig sie auch war im ersten Teil, findet nur noch auf Texttafeln zwischen den Missionen statt, Charaktertiefe oder gar Identifikation mit der Spielfigur sucht man vergebens. Ebenso ärgerlich ist das aufgesetzte Inventar, erledigte Gegner klickt ihr an und durchsucht sie so, nehmt Granaten, Waffen, Munition und Haufenweise Medipacks mit. Chrome war eben noch nie ein Deus Ex. Ein paar nützliche Sachen haben es aber auch hier reingeschafft: In ein paar Situationen (besonders zu Anfang) kommen die taktischen Schusswechsel gut zur Geltung, die ein oder andere Mission kann sogar als gänzlich gelungen bezeichnen lassen zumal auch hier wieder ein paar Vehikel wie Fahrzeuge und Walker zur Verfügung stehen. Die hilfreiche Minimap unten links zeigt immer genau an wo ihr hinmüsst. Dafür wurden die Implantate restlos gestrichen, im Gegenzug wird ein Feature geboten, dass vor kurzem in Crysis für Aufsehen sorgte: Der Allzweckanzug. Der hat ein paar nützliche Eigenschaften wie Schild, Geschwindigkeit und Unsichtbarkeit. Blöd ist nur, dass die Unsichtbarkeit überhaupt nicht funktioniert! Die letzten Missionen sind in Sachen Missionsdesign dann aber leider nur noch nervig, so dass ich abschließend das Spiel nur bedingt empfehlen kann für Genre-Fans mit schwachen Computern.



Fazit: Mit Chrome Specforce haben die Entwickler von Techland mal eben schnell einen kleinen Shooter-Happen in Form eines allein lauffähigen Addons nachgelegt, der insbesondere Fans von Chrome ansprechen dürfte.

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