Samstag, 18. September 2010

Battlefield Bad Company 2 (PS3 Review)


Genre: Ego-Shooter
Erschienen: 4. März 2010 für PC, PS3, Xbox360
Altersfreigabe: Freigegeben ab 18 Jahren

Nach dem kleinen Knacks von Battlefield 2142 fanden die Entwickler von DICE mit Konsolen-exklusivem Battlefield Bad Company wieder in die Spur zurück und fassten obendrein zum ersten Mal einen standfesten Schritt als Einzelspieler-Shooter. Diesem Erfolg zum Anlass nehmend wurde Anfang 2010 der Nachfolger Battlefield Bad Company 2 sowohl für PS3, Xbox360 als auch für den PC veröffentlicht und schlug wieder ein, wie eine Bombe…

Dabei beginnt das Spiel bereits mit einer Überraschung. So findet man sich nicht im modernen Kriegsszenario wieder, sondern wird erstmal ins Jahr 1944 zurückgeworfen, also der entscheidenden Phase des Zweiten Weltkriegs. Als US-Kommandoteam nimmt man an der Operation Aurora teil, mit dem Ziel, einen japanischen Wissenschaftler, der in die USA überlaufen möchte, aufzufinden. Dieser war maßgeblich an der Entwicklung einer verheerenden Superwaffe beteiligt, die unglücklicherweise bei der Flucht gezündet wird. Daraufhin folgt der erhoffte Szenenwechsel in die heutige Zeit. Die Bad Company, wie im ersten Teil bestehend aus Sarge, Haggard, Sweetwater und dem aus der Ego-Perspektive steuerbaren Spielcharakter Marlowe findet sich inmitten eines neuerlichen Konflikts zwischen Amerika und Russland wieder. Schon nach kurzer Zeit offenbart sich, dass sich die Ereignisse um die Operation Aurora wiederholen könnten, denn nun sind die Russen im Besitz der Superwaffe. Ein Wettlauf mit der Zeit entbrennt und führt uns vom verschneiten Russland in den tropischen südamerikanischen Dschungel Boliviens, die Gebirgslandschaften Chiles, die trockene, weitläufige Wüste Atacama und schließlich zum großen Showdown zurück in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Knapp am eigenen Anspruch vorbei, nämlich Uncharted 2: Among Thieves in Sachen Grafikpracht angreifen. Optisch ist der Titel zwar über alle Zweifel sehr gut und übertrifft den Vorgänger in fast allen Belangen, schafft es aber doch zu keinem Zeitpunkt dieses optimistische Vorhaben in die Tat umzusetzen, dafür ist die Frostbyte-Engine einfach schon zu sehr veraltet, auch wenn man hier sicherlich alles rausholt. Auf der positiven Seite stehen deutlich abwechslungsreichere Schauplätze, konsequentere Zerstörungsmöglichkeiten (Gebäude lassen sich jetzt wirklich komplett abreißen), beeindruckende Effekte und trotz einiger Ausnahmen knackige Texturen. Negativ fallen aber etwas schwache Gesichtstexturen, fade Innenbereiche von Gebäuden sowie die insgesamt ausbaufähige Schattendarstellung auf.
Dafür wird spielerisch weitaus mehr geboten, so sind auch die Aufgaben weitaus abwechslungsreicher und spannender. Neben den knackigen Ballereien mit einem reichhaltigen Waffenarsenal gegen nun weitaus clevere KI-Gegner sind auch wieder rasante Fahrzeugabschnitte dabei gibt es weitaus mehr atmosphärische Highlights und auch mehr Story-Sequenzen. Dafür fehlt leider ein wenig das große Gefühl von Freiheit, sich auf einem wirklich großen Schlachtfeld zu befinden, aufgrund der strammeren Story-Präsentation, deren Zwischensequenzen in Spielgrafik etwas unschön durch kurze Black-Screens eingebunden sind, geht man hier deutlich linearere Wege. Hier macht lediglich der Wüstenabschnitt eine wohltuende Ausnahme. Das Ende des Spiels kann leider nicht so recht überzeugen und ist viel zu sehr auf den Übergang zum Nachfolger ausgelegt.


Dafür haben die Entwickler noch ihren Fokus auf den Mehrspielermodus gelegt, der deutlich mehr zu bieten hat als noch Battlefield Bad Company. Das Herzstück, der Rush-Modus, lässt zwei Parteien aufeinander stoßen. Die eine verteidigt mit unendlich vielen Respawns, während die andere, angriffslustige Partei versucht mit begrenzten Respawn-Möglichkeiten die Anlagen zu zerstören. Eine teambasierte Variante dessen ist der Squad-Rush. Dazu gibt es noch bekannte Modi wie Eroberung oder Squad Deathmatch. Wählbar sind vier Klassen: Recon-Soldat, Sanitäter, Assault und Engineer, die sich allesamt sehr unterschiedlich spielen.



Fazit:
Die schlagfertige Bad Company überzeugt auch mit ihrem zweiten Auftritt auf Konsolen und PC. Leider halten sich die Charaktere merklich zurück mit ihren gegenseitigen Sympathiebekundungen, Areale sind bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr so weitläufiger und auch der Spielablauf zeigt sich viel linearer als noch im Vorgänger.

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